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Klinikpartnerschaften in der Ukraine

Ukrainian Hospital Partnership Conference

Resilience, Recovery, EU Health Integration

26. - 27.2.2024

Berlin

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Die zentrale Schnittstelle zwischen dem deutschen und dem ukrainischen Gesundheitssystem

Das Förderprogramm unterstützt ein immer noch wachsendes Netzwerk von derzeit 30 deutschen und 50 ukrainischen Krankenhäusern sowie medizinischen Nichtregierungsorganisationen. In diesem Netzwerk arbeiten zivilgesellschaftliche Akteur*innen beider Länder mit hohem Engagement daran, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung unter Kriegsbedingungen aufrechtzuerhalten und das ukrainische Gesundheitswesen langfristig zu stärken.

Zahlen der Ukraine Soforthilfemaßnahmen

50
Ukrainische Krankenhäuser unterstützt
4000
Ärzt*innen, Pflegefachkräfte, Psycholog*innen und Labormitarbeitende in Schulung
250000
Ukrainische Patient*innen profitieren (ca.)

News zu unserem Ukraine Engagement

OP Team mit Tymofij und seiner Mutter jpg2
Neue Station für Kinderherzchirurgie in Lwiw
Bis zum Beginn des Krieges konnten kranke Kinderherzen nur in der ukrainischen Hauptstadt repariert …
I Stock 873898724
Solomiya – die Gesundheitsversorgung in der Ukraine stärken
Im Rahmen der Klinikpartnerschaft Solomiya arbeiten 39 deutsch-ukrainische Akteur*innen daran, Traum…
Hosp Coop GIZ 04072023 BG 8176 Benni Golm min
Erste Konferenz zur deutsch-ukrainischen Gesundheitspartnerschaft
Die erste Konferenz zur deutsch-ukrainischen Gesundheitspartnerschaft, die vom 3. bis zum 5. Juli 20…

Projekte in der Ukraine

Weiterhin gut ausgebildete Mediziner*innen durch das E-Learning-Hub

Während des russischen Angriffskriegs wurden viele medizinische Institutionen zerstört. Auch die Mobilität ist stark eingeschränkt. Doch gut ausgebildetes medizinisches Personal ist jetzt wichtiger denn je. Die Klinikpartnerschaften setzen in diesem Projekt deshalb ihren Fokus auf die Umsetzung qualitativer medizinischer Aus- und Weiterbildung. Dazu wird ein digitaler Klinikpartnerschafts-Hub eingerichtet, der verschiedensprachiges Online-Lernmaterial zu relevanten medizinischen Themen enthält. Somit können sich ukrainische Studierende und Ärzt*innen zukünftig wieder fachgerecht weiterbilden.

Beteiligte Institutionen:

  • Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • BG-Kliniken Frankfurt (Main)/Ludwigshafen/Berlin
  • Ukrainisches Gesundheitsministerium
  • Medizinische Universität Charkiv
  • Sheptyskyi-Krankenhaus

Volumen: 690.000 EUR

Neugeborenen-Hörscreenings zur frühen Entdeckung von Hörschäden

In der Ukraine lassen viele Eltern die Hörfähigkeit ihrer Kinder erst im Alter zwischen zwei und vier Jahren überprüfen. Allerdings sind die Behandlungsmöglichkeiten zu diesem Zeitpunkt bereits stark eingeschränkt. Deshalb richtet das Klinikpartnerschaftsprojekt eine Beratungshotline für Eltern ein, um über Hörschädigungen aufzuklären und Lösungen vorzustellen. In vier Geburtskliniken im Raum Kiew arbeiten die Projektteilnehmenden außerdem an einem einheitlichen Programm für Neugeborenen-Hörscreenings. Hinzu kommen Schulungen des medizinischen Personals zur Arbeit mit den Screening-Geräten und zur frühen Intervention bei Hörschädigungen.

Beteiligte Institutionen:

  • Rehabilitationszentrum für medizinisches Hören AUROA (MC AURORA)
  • Lehnhardt-Stiftung

Volumen: 331.000 EUR

Dezentrale Klinik-Zweigstellen für eine bessere psychische Versorgung

Seit langer Zeit besteht eine Kooperation zwischen der LVR-Klinik Langenfeld und dem Kulparkov-Krankenhaus. Letzteres ist das einzige Klinikum im Bezirk Lwiw, das auf psychische Erkrankungen spezialisiert ist. Jedoch ist es für die ländliche Bevölkerung nur schwer erreichbar. Die Klinikpartnerschaft arbeitet deshalb am Aufbau dezentraler Klinik-Zweigstellen, damit auch Bewohner*innen in ländlichen Gegenden um Lwiw psychische Pflege erhalten können. Das Projekt leistet zudem Aufklärungsarbeit für die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen.

Beteiligte Institutionen:

  • Communal Institution "Lviv Regional Clinical Psychiatric Hospital" (Kulparkov-Krankenhaus)
  • LVR-Klinik Langenfeld

Volumen: 58.000 EUR

COGITO-App unterstützt Menschen mit psychischen Problemen

Millionen von Ukrainer*innen sind akut gefährdet, Angststörungen, Depressionen oder posttraumatische Belastungen zu entwickeln. Hinzu kommen Menschen, die bereits vor Kriegsbeginn psychisch erkrankt waren und momentan keine ausreichende therapeutische Unterstützung erhalten. Die COGITO-App bietet niedrigschwellige und kurzfristige Hilfe für Menschen mit psychischen Problemen. Außerdem werden ukrainische Multiplikator*innen mithilfe von E-Learning-Material ausgebildet, dem Metacognitive Training for Depression (D-MCT), damit sie in der Behandlung von Depressionen eingesetzt werden können.

Beteiligte Institutionen:

  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
  • Odessa Regional Medical Centre of Mental Health

Volumen: 360.000 EUR

Das medizinische Personal des Sheptytsky-Spitals bei der Versorgung psychisch Erkrankter entlasten

Ineffizienz, unzureichende finanzielle Ressourcen und korrupte Strukturen belasten das ukrainische Gesundheitssystem. Zudem migrieren immer mehr unterbezahlte medizinische Fachkräfte durch die Öffnung des Arbeitsmarkts in die EU. Gleichzeitig braucht es wegen des russischen Angriffskriegs umso dringender Fachpersonal zur psychischen Versorgung traumatisierter Soldat*innen und Binnengeflüchteter. Um das Sheptytsky-Spital in dieser dramatischen Lage zu unterstützen, führt das Klinikpartnerschaftsprojekt Schulungen des ukrainischen Pflegepersonals zur Trauma-Behandlung durch. Zusätzlich wird das Krankenhaus zu Qualitätsmanagement beraten.

Beteiligte Institutionen:

  • Sheptytsky-Spital
  • Evangelische Lukas-Stiftung Altenburg

Volumen: 150.000 EUR

NGS-Screenings zur Entdeckung schwerer Erbkrankheiten bei Neugeborenen

Stoffwechselstörungen sind eine häufige Ursache von Erbkrankheiten bei Neugeborenen. Um diese rechtzeitig gut behandeln zu können, müssen die Neugeborenen einem Next-Generation-Sequencing-(NGS-)Screening unterzogen werden. Ein interdisziplinäres Expert*innen-Team aus der Humangenetik, Gynäkologie, Geburtshilfe und Pädiatrie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) arbeitet nun daran, die Lwiwer Partner-Kliniken mit NGS-Screening-Geräten auszustatten. Zusätzlich sollen Schulungen zum NGS-Screening und der Behandlung von Stoffwechselkrankheiten durchgeführt werden.

Beteiligte Institutionen:

  • „Gene Expression and Signaling“ am Institut für Zellbiochemie der MHH
  • Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen und Neuropädiatrie der MHH
  • Regionales Klinisches Perinatalzentrum der MHH
  • Regionales Zentrum für das Screening Neugeborener in Lwiw

Volumen: 835.000 EUR

Verbesserte Behandlung akuter Herzerkrankungen

Instrumente zur Operation von Herzerkrankungen sind auf dem ukrainischen Markt momentan kaum zu erhalten. Das Oleksandrivska-Krankenhaus in Kiew braucht die OP-Instrumente jedoch dringend, um kardiale Notfälle zu behandeln. Auch die Stromversorgung kann häufig nicht aufrechterhalten werden. Deshalb beliefert das Klinikpartnerschaftsprojekt das Kiewer Krankenhaus mit medizinischer Ausstattung und Generatoren zur sicheren Stromversorgung. Geplant sind außerdem Schulungen des medizinischen, technischen und Pflegepersonals zur Behandlung von Herzerkrankungen sowie die Einrichtung eines ukrainisch-deutschen Expert*innen-Boards für Wissens- und Erfahrungsaustausch.

Beteiligte Institutionen:

  • Pius Hospital Oldenburg
  • Universitätsklinik für Herzchirurgie am Klinikum Oldenburg
  • Verein „Christliche medizinische Hilfe direkt“
  • Oleksandrivska-Krankenhaus in Kiew

Volumen: 300.000 EUR

Ein Reha-Zentrum in Poltawa für die vollständige Genesung ukrainischer Kriegsverletzter

Der russische Angriffskrieg führt zu vielen ukrainischen Kriegsverletzten. Häufig ist es nötig, den Versehrten Gliedmaßen zu amputieren oder orthopädische Schädigungen zu behandeln. Als Folge dieser Eingriffe leiden viele Patient*innen unter psychischen oder psychosomatischen Beschwerden. In der Ukraine existieren bislang jedoch kaum Rehabilitationskliniken. Das Klinikpartnerschaftsprojekt unterstützt das Krankenhaus in Poltawa dabei, ein modernes Reha-Zentrum aufzubauen. Dazu stattet es die Klinik unter anderem mit neuen Reha-Trainingsgeräten aus und veranstaltet Schulungen für das Klinikpersonal zu evidenzbasierter Patient*innen-Versorgung.

Beteiligte Institutionen:

  • Altmühlseeklinik Hensoltshöhe
  • Organisation „Krankenhausfond für die Region Poltawa“
  • Regional-Krankenhaus Poltawa

Volumen: 335.000 EUR

Lieferung lebensrettender Medikamente

Aufgrund des russischen Angriffskrieges steigt die Zahl der Kriegsverletzten, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen. Das führt zu Versorgungsengpässen für essenzielle Medikamente wie Antibiotika. Aus diesem Grund organisierte der Verein Apotheker ohne Grenzen im Oktober 2022 den Transport lebensrettender Medikamente an das Mechnikov-Krankenhaus in Dnipro.

Beteiligte Institutionen:

  • Apotheker ohne Grenzen e.V.
  • Mechnikov-Krankenhaus

Volumen: 97.000 EUR

Infektionskrankheiten besser diagnostizieren und behandeln

Infektionskrankheiten sind momentan eine der größten Gesundheitsgefahren in der Ukraine. In der frontnahen Oblast Poltawa wurden die Diagnose und Behandlung von chronischen übertragbaren Infektionen bereits auf ein Minimum zurückgefahren, um Kapazitäten für Kriegstraumata freizumachen. Deshalb wird im Rahmen der Klinikpartnerschaft ein Konzept für eine verbesserte Diagnostik von Infektionskrankheiten entwickelt, das speziell auf den Bedarf in Poltawa abgestimmt ist. Weiterhin erhalten die beiden Standorte in Poltawa die notwendige Ausstattung und das medizinische Personal wird zu Diagnoseverfahren für Infektionskrankheiten geschult.

Beteiligte Institutionen:

  • Institute für Virologie und für Mikrobiologie der Universitätsmedizin Essen
  • Poltawa State Medical University (PSMU)
  • Regionale Klinik für Infektionskrankheiten Poltawa

Volumen: 915.000 EUR

Patient*innen mit Schmerzstörungen angemessen behandeln

Infolge des russischen Angriffskriegs leiden immer mehr Menschen in der Ukraine unter chronischen Schmerzen. Dadurch steigt der Bedarf an adäquater Diagnostik und Therapie stark an. Um ukrainische Ärzt*innen in Schmerztherapiezentren zu befähigen, chronische Schmerzstörungen sowie psychische Mehrfacherkrankungen angemessen adressieren zu können, nehmen diese im Rahmen dieses Klinikpartnerschaftsprojekts an Train-the-Trainer-Workshops teil. Damit Diagnosen und Behandlungen einheitlich sind, werden eine Praxis-Leitlinie erstellt und Daten zu den Krankheitsverläufen der Patient*innen erfasst.

Beteiligte Institutionen:

  • Benjamin-Franklin-Schmerz-und-Palliativzentrum der Charité
  • Department of Pain Medicine der Universität von Vinnitsa

Volumen: 15.000 EUR

Für eine bessere Akutversorgung und Rehabilitation Kriegsverletzter in Lwiw

Die nationalen Rehabilitationszentren in der Ukraine sind momentan stark überlastet. Häufig mangelt es an nötiger Ausstattung zur Versorgung Kriegsverletzter. Deshalb haben die Klinikpartner*innen die benötigten Geräte für die Unbroken-Rehabilitationsklinik in Lwiw bestellt. Zudem werden Weiterbildungen für ukrainische Ärzt*innen und OP-Pflegekräfte in den Bereichen Unfallchirurgie, Intensivmedizin und mentale Gesundheit durchgeführt sowie Rehabilitationsprogramme etabliert. Zusätzlich wird die bereits bestehende Kooperation im Bereich der Telemedizin ausgeweitet.

Beteiligte Institutionen:

  • Charité - Universitätsmedizin Berlin
  • Klinikverbund First Medical Union
  • Unbroken National Rehabilitation Centre in Lviv

Volumen: 1.085.000 EUR