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Ulrich Kuch
Klinikpartner persönlich

Dr. Snake - der Biologe Ulrich Kuch

Ort
Main-Taunus-Kreis, Deutschland
Datum
14.12.2021
Weiterführende Informationen

Der Schriftsteller Max Frisch hat in seinem Buch "Fragebogen" gleich 21 Fragen aufgesetzt. Wir finden, 11 tun es auch. Hier antworten Klinikpartner*innen ganz persönlich darauf.

Dr. Ulrich Kuch ist Leiter der Abteilung Tropenmedizin und Global Health im Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Goethe-Universität Frankfurt. Schon als Kind hält er ungewöhnliche Fischarten und Pflanzen; doch seine eigentliche Leidenschaft gilt den Schlangen. Mit zwölf Jahren beginnt Ulrich Kuch damit, sich intensiv mit Schlangengiften zu beschäftigen. Sein Forschergeist hält bis heute an und hat ihn schon um die halbe Welt geführt. Ulrich Kuch ist einer der renommiertesten Schlangenbiss-Experten weltweit. Sein Ziel ist, dass Menschen nicht nur vor Schlangenbissen besser geschützt werden, sondern dass durch Schnelltests und passende Gegengifte jedes Menschenleben künftig gerettet werden kann. Ulrich Kuch engagiert sich in mehreren Klinikpartnerschaften: mit drei Universitätskliniken in Bangladesch, in dem Hospital Básico San Juan de Taisha in Ecuador sowie mit seinen Kolleg*innen in Nepal und Myanmar. Nach längerer, Covid19-bedingter Pause, ist er aktuell in Bangladesch.

Hallo, Herr Dr. Kuch!

Hallo, liebes Klinikpartnerschaftsteam!

1. Das Beste an 2021 war für mich bisher, ... dass die Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 sich bewährt haben und ihre Produktion und Verteilung Fortschritte machen.

2. Das habe ich kürzlich neu gelernt: Dass die Vereinten Nationen noch viel dringender reformbedürftig sind, als ich es jemals für möglich gehalten hätte.

3. Die berührendste Situation in meinem Projekt war… zu sehen, wie unsere Partner litten, als sie erfolglos um die Leben mehrerer, zum Teil sehr junger Kollegen gekämpft hatten, die an COVID-19 starben.

4. Dieses Wunder ist mir in meinem Leben begegnet: Das Wunder der Geburt – letztlich bei allen Organismen.

5. Das wichtigste Buch ist für mich: Spontan hätte ich gesagt, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, aber das ist streng genommen ja kein Buch. Als Kind haben mich einige von George Orwell’s Meisterwerken und die Jahresberichte von Amnesty International ziemlich beeindruckt.

6. Das gibt mir Kraft im Leben: Meine Familie, Freunde und die Natur.

7. Wenn ich mal einen freien Abend habe, dann … treffe ich mich mit Freunden.

8. Zu diesem Anlass habe ich mich wirklich aufgeregt: Als die niederländischen Blauhelm-Soldaten die ihnen anvertrauten Menschen in der sogenannten „UN-Schutzzone“ von Srebrenica kampflos an ihre Mörder auslieferten.

9. Was ich am meisten gelernt habe in meinem Projekt ist, … wie wichtig es insbesondere in fragilen Kontexten ist, die Bedarfs-, Finanz- und Aktivitätsplanung laufend fortschreiben und den sich schnell ändernden lokalen Anforderungen dynamisch anpassen zu können.

10. Am meisten schätze ich an der bestehenden Partnerschaft, dass… wir im Kontext der bilateralen Forschungskooperation schon früher gemeinsam gelernt haben, wie wir langfristige Ziele auch unter sehr schwierigen Bedingungen und gegen Widerstände Schritt für Schritt erreichen können, und wir in den Klinikpartnerschaften auf diese Erfahrungen aufbauen können.

11. So beschreiben mich gute Freund*innen (3 Eigenschaften):
Optimistisch, umsichtig, zielorientiert.

Zu guter Letzt (was ich immer schon mal sagen wollte…):

Wir reden viel über die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030. Jetzt beginnen wir zu ahnen, wie sehr uns die aktuelle Pandemie bei ihrer Erreichung zurückwirft. Dabei droht aus dem Blick zu geraten, welch zerstörerischen Einfluss vernachlässigte Tropenkrankheiten, wie Schlangenbiss-Vergiftungen, als täglicher „leiser Tod“ im Hintergrund ebenso wie politisch verursachte akute und chronische Konflikte in vielen Ländern haben. Deutschland kann und muss sich auch da mehr und besser engagieren.

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