Prävention und individuelle Behandlung von Verkehrsunfallverletzungen bei Kindern\r
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Das Zentrum für Klinische Forschung und das Zentrum für Notfalltraining des BG Klinikums Berlin gGmbH und der gemeinnützige Verein ProBrasil verbessern in Serra da Capivara im brasilianischen Bundesstaat Piauì die Notfallversorgung von Kindern nach Verkehrsunfällen, indem sie medizinisches Personal in pädiatrischer Trauma-Notfallversorgung schulen. Zudem etablieren sie dort ein Präventionsprogramm zur Sensibilisierung von Schüler*innen und Eltern zu den Gefahren im Straßenverkehr und zu deren Vermeidung. \r
Weitere Kooperationspartner sind unter anderem die Universitätsmedizin Greifswald, die staatliche Universität in Piauí, das regionale Krankenhaus Senador Candido Ferraz und der medizinische Notfalldienst SAMU. \r
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Hintergrund\r
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Unfälle sind in Brasilien mit knapp 80 Prozent die Hauptursache der Sterblichkeit bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 1 bis 18 Jahren. Insbesondere in Piauí, einer der ärmsten Regionen Brasiliens, ist die Morbidität und Mortalität von Kindern im Straßenverkehr deutlich höher als in anderen Teilen des Landes. Das medizinische Personal erhält in der Regel keine spezielle Ausbildung für prähospitale pädiatrische Notfälle. \r
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Aktivitäten\r
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•\tEntwicklung eines Schulungskonzepts für medizinisches Personal \r
•\tDurchführung von Schulungen \r
•\tAusbildung von Trainer*innen\r
•\tBeschaffung von Ausrüstung und Material für die Notfallrettung und für das Partner-Krankenhaus\r
•\tEntwicklung eines Sensibilisierungskonzepts zur Unfallverhütung für Kinder und Eltern\r
•\tUmsetzung des Konzepts als Teil des Lehrplans an staatlichen Schulen\r
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Wirkungen \r
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Durch die Ausbildung von Multiplikator*innen kann das Projekt seine Wirkungen ausweiten, damit kontinuierlich mehr medizinisches Personal in pädiatrischer Notfallmedizin ausgebildet werden kann. Um eine hohe Qualität der Ausbildung zu gewährleisten, finden zwischen den Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und den Expert*innen des Berliner Zentrums für Notfallmedizin regelmäßig Supervisionen statt. Durch die Einbindung des Landesministeriums für Gesundheit kann das Training auf weitere Kliniken der Region ausgeweitet werden. Beide Teile des Projekts sollen regelmäßig stattfinden, um die Zahl der verkehrsbedingten Verletzungen und Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen langfristig zu senken.\r