Für die Klinikpartnerschaft zwischen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und dem Masanga Hospital in Sierra Leone soll eine "Point of Care Test"-Infrastruktur für den schnellen Nachweis von COVID-19-Fällen implementiert werden. Die SARS-CoV-2 Diagnostik wird derzeit hauptsächlich von zentralisierten nationalen Laboratorien im Land durchgeführt. Das Krankenhaus von Masanga wurde zwar als spezielles nationales Behandlungszentrum für COVID-19-Fälle ernannt, eine Laborinfrastruktur für den Nachweis von SARS-CoV-2 steht derzeit jedoch nicht zur Verfügung. Daher sollen die geplanten Tests im Krankenhaus obligatorisch in die nationalen Aktivitäten und Netzwerke integriert und die Testergebnisse in das nationale Überwachungssystem eingespeist werden.
Zum Nachweis von SARS-CoV-2 wird eine isothermale PCR eingesetzt, die in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der WHO aufgebaut ist und deren Robustheit für Kontexte mit begrenzten Ressourcen ausgelegt ist. Das entsprechende Personal wird vor Ort intensiv geschult.
Die nachhaltige Versorgung mit Reagenzien wird mit Amplex, dem Hersteller des Testgerätes und der Verbrauchsmaterialien, derzeit verhandelt. Die Testgeräte werden vollständig in den zukünftigen Labordienst integriert, so dass diese Infrastruktur allen Patient*innen, auch denen mit anderen Infektionskrankheiten, zur Verfügung steht. Beispielsweise können mit der Amplex-Testplattform auch Tests auf Buruli Ulcer und sexuell übertragbare Krankheiten durchgeführt werden.